Integration und Konsolidierung der IT-Landschaft im Rahmen der Fusion der regionalen Energie-Versorgungsunternehmen TEAG und GVT zur E.ON Thüringer Energie AG

Die E.ON Thüringer Energie AG (ETE) ist ein Tochterunternehmen der E.ON-Gruppe und der zentrale Strom- und Gas-Lieferant in Thüringen. Sie entstand im Jahr 2005 durch die Fusion des Strom-versorgers TEAG mit dem Gasversorger GVT als weiterer konse-quenter Schritt des E.ON Konzerns in Richtung eines europäischen Vollversorgers.

Chancen und Herausforderungen
Die unternehmerischen Chancen einer solchen Fusion sind hoch. Neben günstigeren Einkaufskonditionen und der Umsetzung operativer Synergiepotentiale kann der Vertrieb den Kunden eine Vollversorgung anbieten.
Damit diese Potenziale schnell und effektiv genutzt werden können, bedarf es jedoch einer schnellen und konsequenten Zusammenführung und Harmonisierung der zugrunde liegenden Prozesse und der sie unterstützenden IT-Systeme.
Nur durch eine konsolidierte und hoch integrierte Prozess- und IT-System-Landschaft können die Synergien der Fusion gehoben werden.
Diese Integration und Konsolidierung zu planen, zu steuern, schnell und benutzerorientiert umzusetzen und anschließend im Tagesgeschäft zu betreuen – ohne Störungen im laufen-den Betrieb in Kauf zu nehmen – ist eine der wichtigen Herausforderungen des CIO-Bereiches während und im Nachgang einer Fusion.

Aufgabe der mgm consulting partners
Gemeinsam mit dem CIO-Bereich plante, steuerte und unterstütze mgm consulting partners die IT-Integrations- und Konsolidierungsprojekte der Fusion durch Coaching, Konzepterstellung und Projektkoordination.
Die Aufgabe begann mit der Analyse der Systemlandschaft und der Strukturierung der Aufgabenstellung in Form eines Grobkonzepts. Anschließend erfolgte die Initiierung der IT-Projekte und der Projektorganisation.
Danach galt es, gemeinsam mit den Fachbereichen und den eingebundenen IT-Dienstleistern die fachlichen Prozesse und Anforderungen zu erarbeiten und in Form von Fach- und Realisierungskonzepten zu spezifizieren.
Dies alles unter Berücksichtigung konzerninterner Qualitäts-standards, der konzerninternen Methodik für das Projekt-Management und der Anforderungen des Sarbanes Oxley Acts.
Die erfolgreiche Umsetzung einer solchen, jeden Bereich des Unternehmens stark betreffende Aufgabe parallel zum Tagesgeschäft steht und fällt besonders in einem gerade fusionierten Unternehmen mit dem Projektteam.
Die richtige Besetzung und Unterstützung der einzelnen Pro-jektleitungspositionen, die intensive Einbindung der Wissens-träger beider Vorgänger-Unternehmen und der Aufbau und die dauernde Pflege eines gemeinsamen übergreifenden Projektverständnisses waren dementsprechend die eigent-lichen Herausforderungen und Erfolgsfaktoren.

Die Durchführung der IT-Fusion
Die Strukturierung geschah in Form von zehn zeitgleich startenden Projekten. Wesentliche Projekte orientierten sich an führenden Systemen wie dem Abrechnungssystem SAP IS-U, dem System zur Anlagenverwaltung SAP PM oder dem Geoinformationssystem der Firma Intergraph.
Andere Projekte waren querschnittlicher Art wie zum Beispiel

  • die Sicherstellung von Qualitätsstandards und die Einhaltung des Sarbanes Oxley Acts in allen Projekten,
  • der schnelle Aufbau der Alt-GVT-Anwendungen im E.ON Corporate Network, oder
  • der kaufmännische Übergang der Systeme zum E.ON Konzern-IT-Dienstleister E.ON IS einschließlich Erstellung von Integrationsverträgen und Service-Level-Agreements (SLA).

Erschwert wurde die Aufgabe speziell im Umfeld SAP IS-U durch die zeitgleich umzusetzenden neuen Anforderungen der Bundesnetzagentur zum Unbundling der Energieversorgungs-unternehmen.
In wöchentlichen Projektleiterbesprechungen berichteten und diskutierten alle Projektverantwortlichen über die jeweiligen Projektstände und die jeweils nächsten Schritte. Dies schuf ein gemeinsames Projektverständnis und ermöglichte den dauernden Abgleich der miteinander verzahnten Projekte.
Ergebnisse
Geplant war, in 2006 alle notwendigen Konzepte zu erarbeiten und sich bei allen Projekten mindestens in der Implemen-tierungsphase zu befinden. Weiterhin sollten der Umzug und der Betriebsübergang der Alt-GVT-Anwendungen komplett abgeschlossen werden.
Beide Ziele konnten durch die koordinierte und disziplinierte Zusammenarbeit der Projektleiter und die enge Führung der Fachbereiche und der IT-Dienstleister erreicht werden.
Die schnelle Bereitstellung aller Alt-Anwendungen in dem ebenfalls neu strukturierten und erweiterten Firmennetz des fusionierten Konzerns und damit die Abschaffung IT-bedingter Barrieren schufen frühzeitig konzernweit sichtbare Erfolge.
Mit Abschluss aller Implementierungstätigkeiten im Jahr 2007 verfügt die E.ON Thüringer Energie über eine homogene Verfahrenslandschaft, die sowohl den derzeitigen Anfor-derungen der Bundesnetzagentur im Strom- und im Gas-Bereich entspricht, als auch im E.ON Konzern in Teilen Pilotcharakter besitzt.
Der im Zuge des Projekts reorganisierte und erweiterte CIO-Bereich wird diese Verfahrenslandschaft in den kommenden Jahren gemeinsam mit den Fachbereichen betreuen und weiterentwickeln.

Plattformen
SAP IS-U, PM, Mobile Intergraph GIS
PSI Gamess
SIV kVASy

Laufzeit und Volumen
November 2005 – Dezember 2006,
400 Beratertage